Strategische Weichenstellungen lassen Messemacher vom Bodensee optimistisch in die Zukunft blicken
Jahresergebnis 2022 der Messe Friedrichshafen: Umsatz 11,9 Mio. Euro – Zuversicht auf weitere Erholung der Messebranche – Joint Venture fairnamic veranstaltet erstmals Eurobike in Frankfurt
Wichtige strategische Weichen sind gestellt. Der Neustart der Veranstaltungen im Jahr 2022 sowie im laufenden Jahr ist erfolgreich verlaufen und das Messe-Erlebnis samt wichtiger Impulssetzung zur Stärkung der Wirtschaft ist nach drei pandemiegeprägten Jahren zurück. Die Messemacher vom Bodensee zeigen das in der Homebase Friedrichshafen und jüngst eindrucksvoll zur Eurobike in Frankfurt. Insgesamt konnten im zurückliegenden Geschäftsjahr 19 Eigen- und Gastmessen durchgeführt werden, die rund 365 000 Besucherinnen und Besucher sowie 4 200 ausstellende Unternehmen aus aller Welt anzogen. Der Umsatz im Jahr 2022 lag bei 11,9 Millionen Euro.
„Die Eurobike hat sich als Weltleitmesse in Frankfurt hervorragend präsentiert und mit neuen Themen bereits weiterentwickelt. Auf ein spürbar großes Besucherinteresse sind auch unsere etablierten Messen auf dem Gelände in Friedrichshafen nach der langen Coronapause gestoßen. Mit der Americana konnten wir eine internationale Messe für Freizeit- und Westernreiten als Eigenveranstaltung gewinnen, die in diesem Jahr erstmals stattfinden wird. Jetzt bestätigt sich, dass sich die Messe Friedrichshafen nach den tiefgreifenden Entscheidungen im Jahr 2021 gut für die Zukunft präpariert hat“, resümiert Messegeschäftsführer Klaus Wellmann.
Insgesamt beweist sich das Messeteam vom Bodensee als sehr umtriebig und agil: Seit Pandemiebeginn konnten zwölf neue und regelmäßig stattfindende Formate auf den Weg gebracht werden, wie beispielsweise die Messen „Spiel doch!“, „Vertical Pro“, „Poolgarden“, „Adventure Southside“ und die „Eurobee - Süddeutsche Erwerbs- und Berufsimkertage“.
Als turbulent und außergewöhnlich kann das vergangene Geschäftsjahr umschrieben werden: Durch das pandemiebedingte Veranstaltungsverbot startete das erste Quartal 2022 mit sieben Absagen beziehungsweise Verschiebungen, darunter die Frühjahrsmessen Motorradwelt Bodensee, Fruchtwelt Bodensee und die Aqua-Fisch. Die geringe Planungssicherheit trug dazu bei, dass der Start in das Messegeschäft ab dem zweiten Quartal seitens der Gastveranstalter und der ausstellenden Unternehmen bei den Eigenveranstaltungen deutlich verhalten war. Dem gegenüber stand ein bemerkenswert hohes Besucherinteresse, was zeigte, dass Treffen, Netzwerken und der persönliche Austausch lange ersehnt wurden.
Strategische Entscheidungen sind Basis für erfolgreiche Zukunft der Messe
Nach der Gründung des Joint Ventures fairnamic GmbH durch die Messe-Unternehmen Friedrichshafen und Frankfurt im Jahr 2021, fand die Weltleitmesse Eurobike im Jahr 2022 erstmals in Frankfurt statt. Die internationale Luftfahrtausstellung AERO wurde als Gastveranstaltung in Friedrichshafen durchgeführt. „Diese Entscheidung erweist sich als absolut richtig. Der Zeitpunkt zur Veränderung war ideal, die Branchenreaktion bestätigt, dass bereits 2022 eine Eurobike am Standort Friedrichshafen nicht mehr adäquat hätte stattfinden können. Nur durch eine Verlegung des Veranstaltungsortes konnten wir die Eurobike weiterhin an das Messeteam am Bodensee binden. Bereits im ersten Jahr verzeichnete die Eurobike eine deutliche Flächensteigerung. In diesem Jahr überzeugte die Weltleitmesse mit einer weiteren Erhöhung der Fläche, Aussteller- und Besucherzahl. Wir sehen ein enormes Entwicklungspotenzial durch den neuen Veranstaltungsort und sehr gute Zukunftsperspektiven durch thematische Formaterweiterung und steigende Internationalisierung“, bekräftigt Klaus Wellmann.
Während das ehemalige Team der Messe Friedrichshafen mit der Umsetzung der Messen Eurobike und AERO betraut ist, bringt sich die Messe Frankfurt finanziell und mit ihrem globalen Netzwerk an der Tochtergesellschaft fairnamic GmbH ein. Zusätzlich trägt die AERO, die in Friedrichshafen als Gastveranstaltung durchgeführt wird, zum Ergebnis bei. Finanz-Chef Stefan Mittag betont: „Nicht nur inhaltlich, auch finanziell ist das Joint Venture erfolgreich. Die fairnamic hält die Messe Friedrichshafen vital. Wir stellen hier am Bodensee den Büroraum sowie Serviceleistungen in den Bereichen Administration, Marketing und Kommunikation an die fairnamic, die in das Ergebnis der Messe Friedrichshafen einlaufen. Die AERO leistet darüber hinaus Mietzahlungen als Gastveranstaltung und nimmt als solche auch weitere Services in Anspruch. Und durch den Sitz der fairnamic GmbH in Friedrichshafen fallen hier die Gewerbesteuerzahlungen an.“
Rückblick in das Geschäftsjahr 2022
Immer noch von Pandemie geprägt war das Geschäftsjahr 2022: Im Frühjahr durften keine Veranstaltungen stattfinden, der Umsatz blieb durch die Veranstaltungsverbote zu Jahresbeginn weiterhin reduziert. Insgesamt gingen für die Messe Friedrichshafen sieben der geplanten Eigenveranstaltungen sowie zwölf Gastveranstaltungen an den Start. Vorübergehend wurde das Gelände alternativ genutzt, wie beispielsweise durch den Kreisimpfstützpunkt und das Gastspiel der Volleyballer des VfB Friedrichshafen. In Summe führten externe Partner und Gastveranstalter 27 Seminare, Kongresse und Gremiensitzungen und sonstige Veranstaltungen durch. Intensive Bemühungen um die Reaktivierung des Messegeschäfts prägten das Messejahr 2022.
Durch den Übergang an das Joint Venture fairnamic fehlen der Umsatz und das Ergebnis der beiden Leitmessen Eurobike und AERO bei der Messe Friedrichshafen und zahlen sich aus formellen Gründen erst ab 2023 mit einem Ergebnisbeitrag durch Ausschüttungen aus. Da zudem die Fakuma turnusbedingt nicht stattfand, liegt der Umsatz mit 11,9 Mio. Euro im zurückliegenden Geschäftsjahr deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (2021: 16,6 Mio. Euro), das Ergebnis beträgt -1,4 Mio. Euro. Nach der Rekordmiete in 2021, die durch den Verkaufserlös von Eurobike und AERO an die fairnamic ermöglicht werden konnte, wurden in 2022 keine Mietzahlungen an die Betriebsgesellschaft getätigt.
Ein großes Highlight im Jahr 2022 war die erstmals erfolgreiche Durchführung der AERO als Gastveranstaltung mit Aussteller- und Besucherzuwächsen. Das Messegelände in Friedrichshafen war zudem Schauplatz für Eigenveranstaltungen wie die internationale Wassersport-Ausstellung Interboot, die von Februar auf Herbst verschobene Messe Pferd Bodensee sowie die Vertical Pro. Deutschlandweite Medienpräsenz verschafften die ZDF Show „Wetten, dass..?“ und der SPD Landesparteitag, die am selben Wochenende im November eine Mehrfachbelegung des Messegeländes nutzten.
Ausblick in das Geschäftsjahr 2023:
Voller Optimismus startete die Belegschaft der Messe Friedrichshafen ins Jahr 2023 – ohne pandemiebedingte Einschränkungen, auch wenn die weltwirtschaftlichen Auswirkungen durch die Folgen der Pandemie, wie beispielsweise Lieferkettenstörungen sowie durch den Ukrainekrieg weiterhin spürbar sind. Das große Besucherinteresse, wie beispielsweise an der Motorradwelt Bodensee im Januar und der Tuning World Bodensee im Mai, war deutlich spürbar. Mit großer Vorfreude wird die Premiere der Eigenveranstaltung Americana erwartet. Sie ist Europas Leitmesse für Westernreiten und wird mit dem Partner Americana GmbH in Friedrichshafen einen Großteil des Messegeländes belegen. Weitere Messe-Highlights sind die Interboot im September, die Fakuma im Oktober und im November die Vertical Pro sowie die Faszination Modellbau. „Wir sind hochoptimistisch, voller Energie und gut im Flow. Messen machen wieder Spaß - für Kunden und alle, die dafür tätig sind. Und das für eine Branche, die noch vor kurzem von manchen totgeredet wurde,“ betont Klaus Wellmann.